Ende von „einfach singen“ im Mai 2019

Die Eckhard Busch Stiftung hat in der Zeit von 2012 bis 2019 sehr erfolgreich das Projekt „einfach singen“ nach dem Konzept von Susanna Staets an rund 30 Kliniken und Institutionen umgesetzt. Wir haben auf Stationen gearbeitet oder mit Klienten in SPZs, mit Kinder und Jugendlichen und im gerontopsychiatrischen Bereich. Die Resonanz war immer sehr berührend und durchweg positiv von Seiten der Teilnehmer, aber auch von Seiten der begleitenden Sozialarbeiter, Pfleger oder der Ärzte.

Nachhaltigkeit ist im Zusammenhang mit derartigen Angeboten unerlässlich, daher haben wir uns immer bemüht, für die teilnehmenden Kliniken und Institutionen, einen Weg der Fortsetzung und möglichweise sogar einen Weg der Integration zu finden. An vielen Kliniken und Einrichtungen wird das Projekt tatsächlich auch nach dem Ende der Förderung durch die Eckhard Busch Stiftung weitergeführt. Die GesangslehrerInnen werden jetzt durch Klinikförderungen oder Sponsoren finanziert. Erst durch diese Form der Etablierung und Nachhaltigkeit kann das Projekt seine volle Wirksamkeit und Breite entwickeln.

Wir freuen uns, wenn die Idee von „einfach singen“ auch an anderen psychiatrischen Einrichtungen und Institutionen auf Begeisterung stößt und umgesetzt wird. Das Konzept zu einfach singen kann daher bei uns angefragt werden: info@eckhard-busch-stiftung.de, 02 21 / 50 60 87-58.


einfach singen 2012 bis 2019

Psychische Erkrankungen betreffen immer den ganzen Menschen in all seinen Lebenszusammenhängen. Die Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht in zentralen Lebensbereichen, die viele psychisch erkrankte Menschen empfinden, können häufig trotz professioneller Behandlung nicht leicht überwunden werden.

Das Angebot „einfach singen“ ist daher nicht gedacht als ein weiterer Baustein eines ambitionierten Behandlungskonzeptes. Stattdessen soll es eine Ergänzung und ein spielerischer Ausgleich zu den therapeutischen Angeboten im engeren Sinne sein. Einmal in der Woche sind Patienten, Ehemalige, Angehörige und Teammitglieder eingeladen, unter Anleitung von professionellen Sängerinnen und Sängern gemeinsam zu singen. Gesungen wird, was die Teilnehmenden sich wünschen oder mitbringen. Sie erleben den Zusammenhang zwischen „Stimme“ und „Stimmung“ – sowie den positiven Einfluss des Singens auf beides.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Singen die Aktivierung von Ressourcen und damit Selbstheilungskräfte und Selbstwertgefühl fördert. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen zudem: Das Singen ohne Leistungsanspruch und Konkurrenzdruck wirkt befreiend, lässt verschüttet geglaubte Emotionen spürbar werden und mindert Ängste. Das Gemeinschaftsgefühl und die Fähigkeit, einen positiven Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen, werden gestärkt. Feedback von Patienten: „Singen macht Spaß, hebt die Stimmung, mindert Angst, fördert die Gemeinschaft, macht selbstbewusst, bringt Erinnerungen an gute Zeiten in der Kindheit. Über Gefühle beim Singen muss man nicht reden, sie nicht erklären.“

Die wichtigste Erfahrung des Angebotes – für Patienten, Angehörige und auch Mitarbeiter – ist: „einfach singen“ macht einfach Spaß!

Frau Annette Dasch, deutsche Sopranistin, war Schirmherrin für das Projekt „einfach singen“. Danke, Frau Dasch!

Hier finden Sie einen Artikel aus der Psychosozialen Umschau (2017: Ausgabe 2) über einfach singen.


Evaluierung

Annette Bräutigam hat eine Evaluierung zu „einfach singen“ erstellt, die einen hervorragenden Einblick gibt in die Wirkungsweise des Projektes. Neben allen Erkenntnissen freut uns besonders die nachhaltige Wirkung des Projektes: In zahlreichen Kliniken in denen „einfach singen“ durch die Stiftung angestoßen wurde, wird heute in Eigenregie weiterhin mit den Patienten gesungen.

Wir danken Frau Bräutigam ganz herzlich für Ihre Arbeit.