DGSP verleiht Forschungs- und Nachwuchspreis
Am 16. November 2018 hat die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP) im Rahmen ihrer Jahrestagung in Magdeburg den elften Forschungspreis und vierten Nachwuchspreis für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Sozialpsychiatrie verliehen. Die Eckhard Busch Stiftung sponsert diesen Preis.
Nadine Mulfinger und Nicolas Rüsch nahmen den mit 3.500 Euro dotierten Forschungspreis stellvertretend für eine internationale 15-köpfige Arbeitsgruppe entgegen. Prämiert wurde ihre Arbeit „Honest, Open, Proud for adolescents with mental illness: pilot randomized controlled trial“, die im Dezember 2017 im Journal of Child Psychology and Psychiatry erschienen ist. Hierbei handelt es sich um eine randomisiert-kontrollierte Evaluation des Programms „In Würde zu sich stehen“, bei dem Jugendliche mit psychischen Erkrankungen von Profis und Peers bei der Entscheidung unterstützt werden, ob und wie sie anderen von ihren Erkrankungen berichten. Die Arbeitsgruppe bewertet das Programm als ein für Teilnehmer akzeptables und kostengünstiges Programm, das insbesondere zur Bewältigung von Stigma und bei der Genesung hilfreich ist. Die Laudatorin Silvia Krumm (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Günzburg und Mitglied des DGSP-Fachausschusses Forschung) betonte die sozialpsychiatrische Relevanz der Arbeit: „Denn die Erforschung des Stigmas und die Entwicklung von Strategien zum individuellen Umgang gehört zu den sozialpsychiatrischen Kernaufgaben.“Zudem habe die Jury der Empowermentansatz überzeugt: „Es geht in diesem Programm gerade nicht darum, den Jugendlichen einen richtigen Weg vorzugeben, sondern sie in ihrem ganz eigenen Weg zu stärken.“
Der mit 1.500 Euro dotierte DGSP-Nachwuchspreis ging an Alina Bohnhorst für ihre Bachelorarbeit „Pilotstudie zur forensischen ambulanten Nachsorge im AWO Psychiatriezentrum Königslutter“. Ziel der Untersuchung war die Identifikation forensisch relevanter Faktoren, die den Behandlungserfolg der forensischen Nachsorge maßgeblich beeinflussen. Die Preisträgerin stellte unter anderem eine gute Überleitung in die ambulante Versorgung und multiprofessionelle Angebote als bedeutsam heraus. In ihrer Laudatio hob Heike Dech (Alice Salomon Hochschule Berlin und Mitglied des DGSP-Fachausschusses Forschung) auch die Relevanz der Zielgruppe für die Auswahl der Arbeit hervor: „Mit der Preisvergabe möchte die DGSP hier eine Studie für die Versorgung einer besonders stigmatisierten und marginalisierten Gruppe würdigen.“ Nach der Überreichung der Urkunden durch Jessica Reichstein vom DGSP-Vorstand hatten die Preisträger Gelegenheit, ihre Arbeiten im Forschungskolloquium mit interessierten Teilnehmern zu diskutieren.
Den vollständigen Bericht zur Preisverleihung finden Sie hier und das Programm zur Jahrestagung finden Sie hier.
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