Forschungsprojekt „Erzählen oder Nicht Erzählen? – Ein Gruppenprogramm für Überlebende eines Suizidversuchs zur Unterstützung bei Offenlegungsentscheidungen“

(Jun.-Prof. Nathalie Oexle & Prof. Nicolas Rüsch, Universität Ulm und BKH Günzburg)

Suizid bleibt ein Tabuthema. Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben, stehen deswegen in vielen Situationen vor der schwierigen Entscheidung, ihre Erfahrungen mit Suizidalität offenzulegen oder nicht. Offenlegung kann zu Stigmatisierung führen, ermöglicht gleichzeitig aber auch Unterstützung und soziale Nähe. Geheimhaltung kann vor Stigmatisierung schützen, wird aber oft als Belastung erlebt und kann Selbststigma erhöhen. Die Entscheidung für oder gegen Offenlegung ist komplex, und nur die Betroffenen selbst können sie treffen.

Das manualisierte Gruppenprogramm „Erzählen oder Nicht Erzählen“ unterstützt Personen, die einen Suizidversuch überlebt haben, in ihren Offenlegungsentscheidungen, um so Selbststigma und die damit einhergehende Belastung zu reduzieren. Das Programm besteht aus insgesamt vier 2-stündigen Treffen, in denen unter Anleitung von zwei geschulten Gruppenleitern (jeweils ein peer, d.h. eine Person mit eigener Erfahrung von Suizidalität, und ein Behandler) ein Arbeitsbuch bearbeitet wird. Um die Wirksamkeit von „Erzählen oder Nicht Erzählen“ zu überprüfen, wird eine explorative, randomisiert kontrollierte Studie durchgeführt, die von der Eckhard Busch Stiftung gefördert wird.

Weitere Informationen zu „Erzählen oder Nicht Erzählen“ und der laufenden Evaluationsstudie finden Sie auf folgenden Webseiten: Link 1, Link 2.

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